Klinisch Psychologische Diagnostik

Um Sie möglichst schnell kennen zu lernen, muss ich am Anfang recht viele Fragen stellen. In der klinisch psychologischen Diagnostik werden entsprechende, meist standardisierte Verfahren angewendet (Fragebögen, Leistungstests, Computertestung).

Es gibt aber auch Testverfahren, sogenannte projektive Tests, die anhand von auslegungsfähigem (Bild)material eigene Gefühle, Wünsche, Erfahrungen des Klienten abrufen, die dann Rückschlüsse über seine Persönlichkeit bzw. derzeitige Gefühls-/Problemlage erlauben.  Das Ziel der klinisch-psychologischen Diagnostik ist es, die Resultate als Hilfestellung wahrzunehmen. Wenn Sie einen Befund wünschen, erfolgt natürlich eine gemeinsame Befundbesprechung. Ich erkläre Ihnen die Ergebnisse der Testung und wir besprechen die weitere Vorgehensweise.

Eine klassische Test-Diagnostik wird normalerweise nur dann durchgeführt, wenn Sie sich eine konkrete Abklärung darüber wünschen, wie gewisse Eigenheiten oder Fähigkeiten, die Sie an sich oder Ihrem Kind erkennen, einzuschätzen sind.

Psychopysiologische Diagnostik

Psychophysiologische Diagnostik steht am Anfang jeder Biofeedback-Behandlung, kann aber auch als Einzelleistung in Anspruch genommen werden. Es wird dabei die Reaktion Ihres Körpers auf unterschiedliche, vorwiegend psychische Stressoren erfasst. Sie haben Einblick in Reaktionen des Körpers, die Sie normalerweise nicht wahrnehmen.

Neben Ihrer individuellen Art, auf Stress zu reagieren, ist es ebenso möglich, die Ursache verschiedener psychosomatischer Störungsbilder festzustellen.

Hauptsächlich dient die psychophysiologische Diagnostik dazu, die entsprechenden körperlichen Systeme zu identifizieren, die ursächlich mit Ihren Beschwerden im Zusammenhang stehen. Eine erhöhte oder verminderte Aktivität in einen dieser Bereiche kann ein Hinweis auf eine Störung sein. 

Zusätzlich können in der Praxis verschiedene Reaktionstypen unterschieden werden:

Der  Erwartungstyp mobilisiert im Vorfeld von schwierigen Situationen Energie, insbesondere dann, wenn dieser Situation unbekannt sind. Obwohl es von Vorteil ist, sich auf schwierige Situationen mental vorzubereiten, kann das auch zu einem Übermaß an Erregung führen und einen unnötigen Energieeinsatz bedeuten.

Der Ankündigungsreaktive mobilisiert viel Energie bei der Ankündigung einer Aufgabe. Durch die erhöhte Aktivierung ist es möglich, rasch auf Anforderungen reagieren. Allerdings kann eine unnötig hohe Erregung die Leistungsfähigkeit vorzeitig erschöpfen oder diese einschränken.

Beim Schreckreizreaktiven wird Energie durch intensive Reize mobilisiert, wodurch auch die Aufmerksamkeit verstärkt der Umwelt zugewandt wird. In reizintensiven Umgebungen besteht eventuell die Gefahr, rasch zu ermüden.

Der wenig Reaktive zeigt nur wenig Reaktion auf Anforderungen der Umwelt. Das Erregungsniveau bleibt stabil. Manchmal entspricht jedoch das Energieniveau nicht den geforderten Aufgaben, was sich in Müdigkeit oder Antriebslosigkeit äußern kann.

Der  Reaktive mobilisiert bei Anforderungen oder Reizen Energie. Er/sie ist dadurch in entsprechenden Situationen leistungsfähig. Allerdings kann eine übermäßige Erregung auch vorzeitig erschöpfen und die Leistungsfähigkeit einschränken.

Dem  Entspannungstyp gelingt es trotz Anforderungen gut, Ruhe zu bewahren und sich wieder rasch zu entspannen. Dadurch ist es möglich, die Energie zu erhalten und erholt zu bleiben. Es besteht eine natürliche (oder erworbene?) Gabe der Entspannungsfähigkeit.