Ich bin im Stress!

Wer kennt diesen Satz nicht? Schon beim Nachdenken über dieses Geschehen werde ich innerlich unruhig. Das passt mir nicht. Der Kontrapunkt zum Stress ist positiv formuliert „Erholung“. Das fühlt sich besser an. Erholen kommt aus dem althochdeutschen „irholon“ und hat die Bedeutung von „sich für etwas entschädigen“. Ent-schädigen, impliziert, dass ich Schaden genommen habe und den Schaden wieder gut mache.

Wenn ich mich überlastet fühle, dann bin ich über meine Grenzen gegangen und sollte mir anschließend etwas Gutes tun, damit ich auf lange Sicht gesund und arbeitfähig bleibe.

So, wie kann ich mich nun für etwas entschädigen? Am Anfang stellt sich für mich die Frage, wie groß denn der Schaden ist, den ich an mir selbst angerichtet habe und wie schnell ich ent-schädigen kann und will. Im Arbeitsprozess wird eine große Erholung nicht möglich sein. Aus meiner Sicht sind einfache Dinge leichter umzusetzen.

Da wäre zum Beispiel das Atmen. Das kann jeder. Machen wir es aber auch richtig?

Wenn Sie ein Baby beim Atmen beobachten, werden Sie bemerken, dass sich sein Bauch im regelmäßigen Rhythmus hebt und senkt. Wie atmen Sie? Hebt und senkt sich auch der Bauch, oder der Brustkorb und die Schultern? Die meisten Menschen von uns verlernen im Laufe des Lebens das richtige Atmen.

Das Positive daran ist, man kann es wieder lernen!
Setzen Sie sich aufrecht hin, der Rücken gerade, die Füße haben Kontakt zum Boden. Legen Sie eine Hand auf den Bauch und eine auf die Brust. Beobachten Sie Ihren Atem, welche Hand hebt und senkt sich mehr? Versuchen Sie nun in den Bauch zu atmen. Also, beim Einatmen wölbt sich der Bauch und beim Ausatmen wird er wieder flach. Funktioniert nicht?
Hier ein kleiner Trick. Atmen Sie tief aus. Am besten mit offenem Mund und versuchen Sie wirklich alle Luft aus der Lunge auszuatmen.

 Die gesamte Luft auszuatmen geht nicht, ich weiß, aber bleiben Sie bei dem Bild. Unterstützen Sie den Ausatemprozess indem Sie sich vorstellen, wie sich der Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule bewegt. Wenn alle Luft draußen ist, dann machen Sie gar nichts. Warten Sie einfach, bis der Einatemimpuls kommt und lassen Sie die Luft einfach einströmen, ohne Anstrengung. Im Normalfall setzt so die Bauchatmung ein, also der Bauch wölbt sich. Probieren Sie ein bisschen. Es ist oft ungewohnt. Wenn Ihnen schwindlig wird, atmen Sie in ihrem normalen Atemrhythmus weiter. Versuchen Sie es nach einer Weile noch einmal.

Ein anderer Trick um in die Bauchatmung zu kommen wäre, die Hände hinter dem Kopf zu verschränken und atmen. Oder stellen Sie sich an einen Türrahmen und halten Sie sich am oberen Rahmen fest. Auch diese Stellung fördert eine tiefe Atmung.

Also, mit der richtigen Atmung „irholon“ Sie sich!

Viel Spaß beim Ausprobieren.